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Gewalt gegen Schwule und Lesben

Die Problematik: Gewalt gegen Lesben und Schwule

Lesben und Schwule sind überdurchschnittlich häufig von Gewalt betroffen. Hierbei haben die Opfer jedoch primär eine Stellvertreterfunktion inne, d.h. sie werden angegriffen, weil sie vermeintlich oder tatsächlich einer bestimmten sozialen Minderheit angehören, gegenüber der der Täter Ablehnung bis hin zu Hass empfindet. Gleichzeitig ist die Anzeigenbereitschaft der Opfer sehr gering, d.h. nur zirka 3-5 Prozent der Übergriffe werden angezeigt. Einer der am häufigsten genannten Gründe ist die Angst vor einer erneuten Viktimisierung durch gleichgültige Reaktionen durch Freunde und Freundinnen oder der Voreingenommenheit der Polizei, der Staatsanwaltschaft und des Gerichts. Nach Meinung des Kriminologen Hans-Joachim Schneider von der Universität Münster wird in „einfachen“ Fällen von Hasskriminalität, z.B. Beleidigungen, zwar eine Anzeige aufgenommen, aber sowohl die Aufklärungsquote als auch die Verurteilungsquote der polizeilichen Ausgangsverfahren liegt unter dem Durchschnitt. In der Prävention von Gewalt gegen Lesben und Schwule muss das Augenmerk vor allem auf eine Verbesserung des Anzeigenverhaltens der Betroffenen, die Verminderung des Risikos einer erneuten Viktimisierung und die Sensibilisierung der allgemeinen Öffentlichkeit gelegt werden.

Häusliche Gewalt auch in gleichgeschlechtlichen Beziehungen

Es wird angenommen, dass jede 5. bis 4. gleichgeschlechtliche Beziehung von Häuslicher Gewalt geprägt ist. Die Opfer können jedoch nicht auf ausreichende Strukturen der psychosozialen Versorgung zurückgreifen. Auch gibt es keine hinreichenden Strukturen, die lesbische oder schwule Täter/-innen darin bestärken, ihre gewalttätiges Verhalten zu beenden. Der Mangel in der psychosozialen Versorgung von betroffenen Lesben und Schwulen ist in der ausschließlich auf heterosexuelle Beziehungen ausgerichteten Versorgungsstruktur, in der Frauen vor allem als Opfer und Männer vor allem als Täter wahrgenommen werden, begründet. In der kommunalen Arbeit zur Bekämpfung von Häuslicher Gewalt müssen die Belange von Lesben und Schwulen deutlicher als zuvor Beachtung finden. Dazu ist eine Einbettung in bestehende Arbeitskreise ebenso erforderlich wie die gezielte Erfassung des Täter-Opfer-Verhältnisses.

Konsequenzen: Berufung von Kontaktbeamten bei der Polizei und Verbesserung der Zusammenarbeit

Ein erster bedeutender Schritt wurde mit der Berufung zweier polizeilicher Kontaktbeamte/-beamtinnen für Lesben und Schwule getan. Nun gilt es, durch verschiedene öffentlichkeitswirksame und vertrauensbildende Maßnahmen nicht nur das Anzeigenverhalten der Betroffenen zu verändern, sondern auch präventiv zu wirken. Eine wesentliche Grundlage bildet hierbei die Zusammenarbeit von Polizei, Präventionsrat und der lesbischen und Schwulen Anti-Gewalt-Gruppen (Broken Rainbow und Unschlagbar/AG36). In einem gemeinsamen Präventions- und Interventionskonzept werden die unterschiedlichen Ausdruckformen von Hassverbrechen gegenüber Lesben und Schwulen die Grundlage bilden, sowie deren unterschiedliche Lebensgestaltung zu tragen kommen.

Maßnahmen:

Es wurde eine Kampagne entwickelt, die die Anzeigenbereitschaft von lesbischen oder schwulen Opfern von Gewalt verbessern soll. Sie besteht aus drei Elementen, die im Jahr 2003 umgesetzt werden: Anzeigenflyer, Postkarten und Plakatkampagne. Der Frankfurter Präventionsrat wirbt bereits seit 1997 mit der Kampagne "Gewalt- Sehen- Helfen" in der Gesellschaft für mehr Solidarität gegen Gewalt und mehr Zivilcourage. Obwohl die Kampagne gesamtgesellschaftlich angelegt ist und somit auch Gewalt gegen Lesben und Schwule einschließt, hat der Präventionsrat sich an der Plakataktion des Forum Frankfurt finanziell beteiligt, um gegen die Diskriminierung und Gewalt anzugehen. 

  • An der Polizeifachhochschule findet einmal im Jahr ein Fachtag „Homosexualität und Polizei“ statt.
  • Das Thema Häusliche Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen wurde in den kommunalen Aktionsplan zur Bekämpfung Häuslicher Gewalt aufgenommen.

Anmerkung:

Die Fachgruppe ist mit der bereits bestehenden Arbeitsgruppe „Jour Fix Lesben und Schwule“ von Polizei, Präventionsrat und Vertreter/-iInnen lesbischer und schwuler Antigewalt Gruppen (Broken Rainbow, Unschlagbar - Schwules Antigewalt Projekt) identisch.

 

 



Die Geschäftstelle des Präventionsrates setzt sich gemeinsam mti dem Arbeitskreis "Jour Fix Lesben und Schwule" unter dem Motto "Keine Gewalt gegen Lesben und Schwule" für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Antigewaltarbeit ein. So wurde in der Zeit zwischen Januar und Dezember 2012/2013 in der S-Bahn eine gleichnamige, mehrsprachige (acht verschiedene Sprachen) Plakataktion durchgeführt. Insgesamt wurden 100 Plakate in der S-Bahn aufgehängt. Damit wurde sichergestellt, dass die Plakataktion auch über die Grenzen von Frankfurt am Main hinaus wahrgenommen wurde.


Verhaltenstipps der Ansprechpartner Polizei Hessen für gleichgeschlechtliche Lebensweisen "Zeigen Sie Flagge".



30.07.2013
Keine Gewalt gegen Lesben und Schwule

Arbeitskreis „Jour Fixe Schwule und Lesben“ zieht Bilanz

(pia) Nach dem erfolgreichen Christopher-Street Day 2013 zieht der Arbeitskreis „Jour Fix Schwule und Lesben“ eine Bilanz seiner Tätigkeit auf dem Gebiet der Antigewaltarbeit. Bereits im Jahr 2000 hat der Magistrat eine Arbeitsebene geschaffen, die sich erfolgreich um das Themenfeld Gewalt und Kriminalität gegen Schwule und Lesben kümmert. Zu dem Arbeitskreis gehören: Kontaktbeamte für Lesben und Schwule der Frankfurter Polizei, Vertreter von „Unschlagbar“ dem schwulen Antigewaltprojekt der AIDS-Hilfe Frankfurt, Vertreterinnen des lesbischen Antigewaltprojekts von „Broken Rainbows“, Vertreter des Ordnungsamtes und des Präventionsrates der Stadt.

Bei der Tätigkeit des Arbeitskreises haben sich verschiedene Aufgabenschwerpunkte herausgebildet: Gewalt gegen Lesben, Schwule und Transidenten; Vorurteile der Bevölkerung gegenüber lesbischen, schwulen und transidenten Bürgern, die auch zu gewalttätigen Übergriffen gegen diese geführt haben oder führen können; geringe Anzeigenquote der von Gewalt betroffenen Lesben und Schwulen. Der Arbeitskreis hat Kampagnen und Aktionen entwickelt, die die Anzeigebereitschaft von lesbischen oder schwulen Opfern von Gewalt verbessern soll. Sie besteht aus einem Anzeigenflyer, Postkarten und einer Plakatkampagne. Ziel ist es den Betroffenen unter anderem den Schritt zur Polizei, zur offenen Beratung und ggf. zur Anzeigenerstattung zu erleichtern.

Im Januar dieses Jahres hat der Arbeitskreis seine öffentliche Plakataktion in den S-Bahnen unter dem Motto „Keine Gewalt gegen Lesben und Schwule“ fortgesetzt. Da die S-Bahnen in der international geprägten Rhein-Main Region unterwegs sind, wurde das Motto entsprechend in acht Sprachen übersetzt. Inzwischen hat sich der Arbeitskreis zu einer Anlaufstelle für Hinweise der Polizei oder der Antigewaltprojekte bei persönlicher Gewalt- und Diskriminierungserfahrung entwickelt. Hierbei werden auch strukturelle und kriminalpräventive Defizite aufgegriffen. Auch im Diversitätskonzept der Stadt hat der Arbeitskreis Akzente gesetzt und ist sich mit der Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Gründberg darüber einig, dass die Tabuisierung von Schwulen und Lesben mit Migrationshintergrund in einem positiven Sinne aufgebrochen werden sollte. Das Thema Migration ist vom Jour Fixe Homsexualität in vielfältiger Art und Weise aufgegriffen worden: So wurde ein Fachtag im Polizeipräsidium durchgeführt und die besondere familiäre und kulturelle Lebenslage der homosexuellen Migranten thematisiert. Der Arbeitskreis schlägt vor, dass Gesprächsebenen im kulturellen Umfeld geschaffen und neben der Aufklärung auch das Wertebewusstsein von Toleranz und Akzeptanz gefördert werden.

Broken Rainbow führt derzeit biografische Interviews mit Lesben und Schwulen mit Migrationsbiografie durch. Die Ergebnisse fließen in die Beratungen des Jour Fixe ein und tragen so zur Entwicklung eines interkulturellen Präventionskonzepts bei. Als einem Arbeitskreis des Präventionsrates ist es dem „Jour Fix Schwule und Lesben“ wichtig, dass die Antigewaltarbeit auf diesem Gebiet kontinuierlich weiter entwickelt wird.

 





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