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Gewalt ist nie privat
Über häusliche Gewalt wird selten gesprochen. Sie geschieht scheinbar im Verborgenen und die Opfer leiden über viele Jahre. Diesen Kreislauf zu durchbrechen, dass hat sich der Präventionsrat Frankfurt am Main mit der Kampagne „Gewalt ist nie privat“ zum Ziel gesetzt.
Die Bundesregierung hat parallel zum Gewaltschutzgesetz, dass am 01.01.2002 in Kraft getreten ist, einen Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen entwickelt und damit einen Schwerpunkt bei der Verbesserung des zivilrechtlichen Schutzes der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen gesetzt.
Mit dem neuen Gewaltschutzgesetz ist nunmehr auch eine Rechtsgrundlage gegeben, die dem Opfer schnellen und sicheren Schutz bietet. Nach dem Motto „wer schlägt – der geht“ können Betroffene schnell und unbürokratisch gerichtliche Hilfen erwirken. Opfer von häuslicher Gewalt können nunmehr die umfassenden Möglichkeiten des Polizeirechts, des Straf- und Zivilrechts für sich nutzen. Damit die vernetzte Anwendung durch Opferseite reibungslos funktioniert, bedarf es umfassender Informationen, Fortbildung und Koordination der handelnden Akteure und Verantwortlichen.
Mit dem Aktionsplan zum Gewaltschutzgesetz hat der Arbeitskreis Frauen des Präventionsrates in Frankfurt ein Arbeitsprogramm (Frankfurter Aktionsplan) für Insitutionen und städtische Ämter zur kommunalen Umsetzung des Gewaltschutzgesetz erarbeitet.
Auf der Grundlage des Frankfurter Aktionsplan zur Bekämpfung häuslicher Gewalt und Umsetzung des Gewaltschutzgesetz und auf Auftrag der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung wurde zur Sensibilisierung und Information der Öffentlichkeit die Kampagne "Gewalt ist nie privat" entwickelt. Ziel der Kampagne ist die Sensibilisierung der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger für das Thema "häusliche Gewalt" und die Förderung des aktiven Verhaltens, auch bei häuslicher Gewalt "hinzusehen und hinzuhören.
Die Kampagne "Gewalt ist nie privat" startete mit zwei Plakatmotiven. Mit diesen soll die Öffentlichkeit auf das Problem der Gewalt in privaten Haushalten aufmerksam gemacht werden. Das Wegsehen bei Gewalt gegen Mitmenschen hat sich zu einer „Unkultur“ in unserer heutigen Gesellschaft entwickelt. Gewalt geht alle an und gerade im sensiblen Bereich der häuslichen Gewalt brauchen Opfer Unterstützung und Hilfe aller. Die Beratungsstelle Frauennotruf hat parallel eine Hotline geschaltet, die für Opfer, aber auch für Angehörige und für all diejenigen, die Zeuge von Gewalthandlungen im häuslichen Bereich wurden, eine professionell betreute telefonische Erstberatung anbietet. Die Hotline ist unter der Telefonnummer 069/70 94 94 erreichbar.
Gewalt ist nie privat - 1. Plakatkampagne
"Hinsehen und Hinhören" - auch bei häuslicher Gewalt
Am 24.06.2003 startete die 1. Plakataktion gegen das Wegsehen bei häuslicher Gewalt.
Die "Kampagne gegen häusliche Gewalt" will mit 2 Plakatmotiven die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger auf das Problem der häuslichen Gewalt hinweisen und sensibel für das Thema in ihrer Umgebung machen.
Liebe macht blind - Gewalt macht stumm
"Liebe macht blind" steht auf einem Auge geschrieben. Es verschwindet hinter dem fetten Schriftzug, so dass das Auge nichts sehen kann. "Gewalt macht stumm", prangert auf dem geschlossenen Mund, so dass der Mund nichts sagen kann. Dieses Plakatmotiv soll aufzeigen, dass Opfer von Gewalt sich meist nicht helfen können und dankbar für Ansprache sind, um sich über die eigene Situation selbst klar zu werden.
Der Partner fürs Leben - kann das Leben zur Hölle machen
Dieses Plakatmotiv zeigt auf, dass viele Opfer meist nicht aus der Gewaltspirale herausfinden und Unterstützung dazu brauche, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.
Ziel der Plakataktion ist es, dass die Bürgerinnen und Bürger Frankfurts nicht bei häuslicher Gewalt wegschauen. Gewalt ist nie privat sondern geht alle an und deshalb gibt es eine Hotline, die telefonische Erstberatung anbeitet. Diese Hotline ist bei der Beratungsstelle Frauennotruf geschaltet und wir professionell betreut.
Gewalt ist nie privat - 2. Plakatkampagne
Ein Team - eine Stimme - Gewalt ist nie privat
Für die 2. Plakatkampagne konnte 2004 der Kooperationspartner "Opel Skyliners" gewonnen werden.
Gemeinsames Ziel der im Dezember 2004 startenden Kampagne ist, Gewalt in der Partnerschaft auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen nahe zu bringen.